Fohlenbrennen 2006

Das Gestüt erstrahlte in neuem Glanz, als sich am 29. Juli zahlreiche Zuschauer, einige Gäste mit Fohlen und die Brennkommission des Zuchtbezirks Bayern auf Gut Nannhofen zum diesjährigen Fohlenbrennen trafen. Der Wettergott hatte ein Einsehen - auch wenn mancher Zuschauer bedauert haben mag, dass der Hochsommer Pause hatte, für die acht vorgestellten Fohlen waren die kühleren Temperaturen mit ganz leichtem Regen sicher weitaus angenehmer als die sengende Hitze der vergangenen Wochen. Zahlreiche Zuschauer hatten sich eingefunden, um die Fohlen selbst in Augenschein zu nehmen; die Kommission bestand aus Stefan Stecker, Konrad Ranzinger, Helmut Mayer (Österreich), Dr. Michaela Schultz und Herbert Raith.

Die Fohlen waren durchweg gut herausgebracht, keines der jungen Nachwuchscracks bekam Noten unter 7 (also ziemlich gut), was darauf hinweist, dass zum Einen die Qualität der Fohlen allgemein sehr viel besser geworden ist, und dass zum Anderen die Züchter ihre Stuten sehr überlegt anpaaren. Schließlich bedeutet Zuchtfortschritt ja eine Verbesserung des Fohlens gegenüber der Mutter - und das ist bei den in Nannhofen vorgestellten Fohlen rundum gelungen. Dazu kann man den Züchtern nur herzlich gratulieren!

Zwei Fohlen fielen auf dem Brennplatz Nannhofen sehr positiv auf, wobei man natürlich stets im Hinterkopf haben muss, dass ein Fohlenbrennen nur eine Momentaufnahme ist - zu sehr sind Wachstum und Tagesform hier mitentscheidend. Ein echtes Urteil von Bestand kann frühestens die Körung (bei Hengsten), die Zentrale Eintragung (bei Stuten) oder die erste Bewährung unter dem Sattel (bei Reitpferden) bringen. Das schmälert aber nicht die Qualität der beiden bestbewerteten Fohlen:

Das am 12. Juni geborene Hengstfohlen v. Buddenbrock u.d. Antje II v. Herbstruf aus der Zucht und dem Besitz von Dr. Hans Friedrich Opitz, Lenggries, gefiel der Kommission mit seinen mühelosen, taktmäßigen und stets ausbalancierten Bewegungen. Den typvollen Sohn der inzwischen 16-jährigen bewährten Antje II werden wir, wenn er sich so weiterentwickelt wie es im Augenblick aussieht, sicher 2008 in Neumünster wiedersehen ...

Am 2. Juni fiel bei Beatrice Ackermann in Seeon ein Stutfohlen aus einer inzwischen wohl als Passerpaarung zu bezeichnenden Verbindung: Nannhofens Stationspascha Polarpunkt und die jetzt 8-jährige Fuchsstute Kornspiel v. Markzauber verstehen sich ganz offensichtlich hervorragend auf die Produktion von Ausnahmefohlen. Der jetzt 4-jährige Erstling aus dieser Paarung, Kornprinz, gehörte im vergangenen Jahr zu Bayerns erfolgreichsten jungen Trakehnern im Sport, seine ein Jahr jüngere Vollschwester ging an einen englischen Trakehnerzüchter und in diesem Jahr stellte Kornspiel eine sehr dunkle Polarpunkt-Tochter vor, die die Kommission mit ihren herrlichen Bewegungen verzückte. Kornspiel stammt aus dem in Nannhofen gepflegten Kornweihe-Zweig der Kokette-Familie, ihre Großmutter war keine geringere als Kornernte, die bereits zu ihrer Zeit mit der Trabnote 10 eingetragen wurde - tja, der Apfel fällt halt nicht weit vom Stamm ...

Zu den besseren Fohlen zählten auch die beiden diesjährigen Gestütsfohlen, auch wenn sie sich nicht gerade so präsentierten, wie das Team es sich gewünscht hätte - wenn die Hinterbeine eben derzeit ein bisschen länger als die Vorderbeine sind, tut man sich halt schwer mit lockeren Bergaufbewegungen ... Giseldas Sohn v. Polarpunkt gefiel der Kommission besonders im Galopp - ein kommendes Buschpferd? Palastdames typvolle Fuchstochter v. Polarpunkt gehörte mit über 50 Punkten ebenfalls zu den besseren Fohlen des heurigen bayerischen Trakehnerjahrgangs.

Bestbewertetes Stutfohlen des Nannhofener Brenntermins 2006 wurde diese Tochter des Stationspaschas Polarpunkt u.d. Kornspiel v. Markzauber aus der Zucht und dem Besitz von Beatrice Ackermann, Seeon


Bildimpressionen vom Fohlenbrennen