Griseldis
09/03149/64 - Familie O103A1a Grete (Lotzbeck-Nannhofen)
Maße: 1.65/192/20.0 - Bewertung: 2,3,2/1,2
Griseldis ist wohl das beste Produkt der Nannhofener Zucht. Die herrliche Fuchsstute mit der so überzeugenden Gangmanier war 1972 auf der DLG-Ausstellung in Hannover und 1975 auf der ersten Trakehner Bundesschau in Verden/Aller jeweils Siegerstute eine Ehre, die einer Halbblutstute nicht allzu häufig widerfährt. Von den sechs Fohlen, die die Stute in acht Zuchtjahren in Nannhofen brachte, waren fünf Hengste, vier davon wurden gekört und einer ging über die Reitpferdeauktion. Griseldis selbst wurde 1976 an das Trakehnergestüt Jesteburg abgegeben, wo sie mit Peer Gynt noch eine Nachfolgerin für die Zucht brachte, die allerdings bei weitem nicht ihr Format hatte. Aus Jesteburg wechselte sie später noch zu Wolfgang Kiau, wo sie sich 20jährig noch in bester Verfassung auf einer Schau präsentierte. Pedigree Der nervige Fuchs Pindar xx, mit dem man im holsteinischen Schmoel nicht so recht glücklich wurde, drückte der kleinen Stutenherde des jungen Gestüts Nannhofen seinen prägenden Stempel auf. Pindar xx war hart leistungsgeprüft: In fünf Rennsaisons von 1951 bis 1955 lief er 35 Rennen, zum Teil in Belgien. Elf dieser Rennen konnte er gewinnen, bei allen anderen kam er noch immer im Geld an. Zwei seiner Söhne fanden den Weg in die Trakehnerzucht, der harte und sehr springveranlagte Goldtopas (geb. 1963 a.d. Gondel v. Halbmond) entstammt der Zucht des Gestüts Nannhofen. Über seinen genialen Enkel Ibikus setzte sich der in Schmoel gezogene Pindar-Sohn Loretto ein wohl so schnell nicht verblassendes Denkmal. 24 Pindar-Töchter, die meisten davon aus Nannhofener Zucht, verankerten das Erbe des harten, sich gut bewegenden Vollblüters auf der Mutterseite.
Nachzucht Schon Griseldis' erstes Fohlen war von erlesener Qualität: Gisbert wurde dreijährig für die Reitpferdeauktion ausgewählt. Leider hat Baroness von Lotzbeck ihr einziges Stutfohlen in Nannhofen zu früh verkauft nicht ahnend, dass diese Klassestute ihr in Zukunft nur noch Söhne bringen würde. Grace wurde bei Klaus Hagen, Hof Borstel, Mutter des Beschälers Grandeur v. Lucado. Griseldis' letztes Nannhofener Fohlen Gelria übertraf dann seinen erfolgreichen Bruder Grimsel fast noch. Auch er der jeden Betrachter sofort mit seinem Typ und seiner erstklassigen Bewegungsmanier gefangen nahm - wuchs bei Gottfried Hoogen im rheinischen Kervenheim auf, wurde 1977 gekört und verblieb erstmal auf dem Vogelsangshof. Der Zuchtleiter beschrieb ihn damals so: "Eine hochnoble Erscheinung in bedeutendem Format aus dem wertvollen Abglanz-Stamm. Der typvolle Hengst ist durch Trockenheit geprägt, die alle Körperteile auszeichnet. Hinzu kommen beste Halsform, ideale Rückenlinie und schräge Schulterlage. Der gleichmäßig harmonische Bewegungsablauf mit großer Schwungentfaltung im Gang wird aus einer sehr stark gewinkelten Hinterhand entwickelt. Seine Kinder sind in Adel, Trockenheit, Nerv und Energie deutlich von ihm geprägt. Oft vererbt er viel Größe und Rahmen, der Gang ist meist schwungvoll und raumgreifend mit viel Schub aus der Hinterhand. Er scheint sehr gute Springveranlagung mitzugeben." Schon bald wurde die hannoversche Zuchleitung auf dieses Juwel aufmerksam - man erinnerte sich an die großartige Vererbung seines Großvaters Abglanz und stattete den Hengst 1987 mit der vollen Anerkennung für Hannover aus. Herausragend aus seiner Nachzucht sind der aus einer irischen Vollblutstute gezogene Sohn Steuben, Reservesieger der Körung 1981 und wie der Vater auch in Hannover anerkannt, und ganz aktuell die aus der Künstlichen Besamung stammende Tochter Rominten (a.d. Rauschen v. Inster Graditz), die strahlende Siegerin der Zentralen Stuteneintragung Bayern 2005. Text und ©: Karin Schweiger 2007 |