Gondel 1958 mit Fohlen Goldene - Foto:privat
Halbmond Hyperion Dampfroß Dingo v. Tresor
Laura v. Paßvan
Hypothese Haselhorst v. Red Prince II xx
Harzsage v. Holländer xx
Halbkugel Parsival Morgenstrahl v. Blue Blood xx
Posthalterei v. Perfectionist xx
Hilde Musterknabe v.
v.
Gundel Portwein Schachzug Dampfroß v. Dingo
v.
Porta Tempelhüter v. Perfectionist xx
v.
Grenzkind Graus Lichtenstein v.
v.
Stute Cormoran v.
v.

Gondel

Fuchs, geb. 19.1.1943,
Z./Az.: Kurt Pellengahr, Burghof Kommern
gest. 1963

1958-1963 Gestüt Nannhofen

17 Zuchtjahre / 14 Fohlen








Die Familie

als Linientafel

1958 wurde als zweite Zuchtstute für das Gestüt die damals 15jährige Fuchsstute Gondel hochtragend von Kobalt angekauft. Sie war in sehr schlechtem Futterzustand, und Baroness von Lotzbeck hatte von ihr lediglich ein kleines Foto, das Wissen um Abstammung und Nachzucht. Die kräftige, rumpfige, tiefe Stute hatte zweijährig noch den großen Treck aus Ostpreußen nach dem Westen mitgemacht und hatte in Schmoel bereits eine Anzahl guter Fohlen gebracht, daraunter die Seneca-Tochter Gemse, Mutter der Gemma v. Kongo.

Eben diese Gemma hat Zuchtgeschichte in jüngerer Zeit geschrieben. Ihr Sohn Germane v. Tannenberg stand lange Jahre im Schwaighof als Beschäler und ging dann nach Spanien. Ihr Enkel Giorgio Armani v. Arogno a.d. Geisha v. Sleipnir, ein Nobelmann feinster Sorte, zählte als Prämienhengst der Körung 1988 und vor allem mit seiner HLP-Benotung von Charakter, Temperament, Leistungsbereitschaft und Leistungsvermögen jeweils mit einer glatten 8 zu den besseren Hengsten der Zucht. Gemmas Enkelin Gondola II v. Ibikus u.d. Gloria v. Flugsand ist mittlerweile zu einer der tragenden Säulen der deutschen Trakehnerzucht geworden. Die als Zwilling sehr klein gebliebene, treue Stute wurde Mutter der überragenden Beschäler Goldino v. Patricius xx und Gribaldi v. Kostolany, letzterer mit dem Elitetitel des Verbandes ausgezeichnet, in internationalen Dressurprüfungen erfolgreich und mit dem "Keur"-Prädikat der holländischen Warmblutzucht geadelt.

Gondel ist eine Stute alter ostpreußischer Blutführung, ihr Pedigree ist charakterisiert durch das Auftreten der drei bedeutenden Linienbegründer Tempelhüter, Parsival und Dampfroß (zweimal) in den ersten vier Generationen. Als Exponentin dieser Familie muss Gondels Tochter Goldene bezeichnet werden, denn sie blieb die einzige Zuchtstute aus der Gondel im Gestüt.

Gondels Sohn Goldschmied v. Julmond war lange Jahre Leibreitpferd der Baroness Groß von Trockau, die überragende Tochter Guilletta kam dreijährig beim Band im Stall in Dirnismaning ums Leben. Gondels letztes Fohlen, der Hengst Goldtopas, wurde in der Hengstaufzucht der Gutsverwaltung Hohenhaus aufgezogen. Der edle, rahmige Fuchs wurde als gutes Vielseitigkeitspferd charakterisiert und deckte lange im Zuchtbezirk Holstein.

Goldene flirtet mit Baroness Groß und den Boxerhunden Foto: privat

Goldene stammte von dem Rappen Kobalt, der ein rechter Bruder zum Spitzenhengst Komet war. Komet ist der Urgroßvater von Polarwind und er stammt aus der Kokette, die wiederum die Großmutter der Nannhofener Stammstute Kortina ist. Goldene war eine ausnehmend gute Zuchtstute, in acht Nannhofener Zuchtjahren brachte sie auch acht Fohlen, jeweils zur Hälfte Hengste und Stuten, jeweils zur Hälfte Braune und Füchse. Im Herbst 1969 wurde sie tragend von Kassio über die Stutenauktion in Krefeld verkauft. Über ihre Tochter Goldmünze II, die in die Zucht Stadler nach Ering/Inn verkauft wurde, ist Gondel Großmutter des Hengstes Goldtaler. Er war der erste Hengst einer ganzen Dynastie von großen Beschälern, die die Blutkombination Abglanz/Pindar xx in die Trakehnerwelt trugen. Goldenes erstes Kassio-Fohlen, der Braune Goldhamster, ging vierjährig über die Darmstädter Reitpferdeauktion.

In der Nannhofener Zucht verblieben die kräftige, tiefe, reichlich bunt geratene Fuchsstute Goldmine II und die etwas scheue Goldparmäne, eine typische Tochter ihres Vaters Pindar xx. Goldmines Töchter fanden samt und sonders rasch als Zuchtstuten Kaufinteressenten - so rasch, dass das Gestüt schließlich ihre schon länger verkaufte Cornelius-Tochter Gefion zurückkaufen musste, damit die Stutenfamilie in Nannhofen nicht erlosch. Eben diese Gefion wurde Mutter der ausgezeichneten, nur leider zu früh eingegangenen Goldpuppe, die im Spitzenfeld ihrer Eintragung und ihrer Leistungsprüfung (4. Platz, Wertnote 7,11) lag.

Goldparmäne war wie ihre Mutter eine überaus fruchtbare Stute und schenkte dem Gestüt eine Reihe - im Übrigen bei den Lehrlingen sehr beliebter - gut verkäuflicher Reitpferde. Ihre Töchter Gobi II und Goldblatt (Nannhofen) führten die Familie fort.

Foto: privat

Nach diesem kleinen Foto entschied Baroness von Lotzbeck, Gondel in ihre Zucht einzustellen

Foto: K. Schweiger

Prämien- und Staatsprämienstute Goldpuppe, geb. 29.3.1989 v. Polarwind u.d. Gefion v. Cornelius.

Foto: Hengstbuch

Gondels letztes Fohlen, der Hengst Goldtopas, bewies sich als hartes Vielseitigkeitspferd

Foto: Hengstbuch

Goldtaler (Z.: H. Stadler, Ering/Inn) war der erste Kassio-Sohn in der Zucht