Im Alter von 2 1/2 Jahren - Foto: Hengstbuch

In seinen letzten Jahren im Heimatgestüt - Foto: privat

Kassio Abglanz Termit Hyperion v. Dampfroß
Technik v. Tempelhüter
Abendluft Poseidon v. Pirat
Abfahrt v. Pirol
Kassia Impuls Humboldt v. Hutten
Italia v. Eichendorf
Kassandra Sporn v. Pythagoras
Kassette v. Harun al Raschid ox
Waldlicht Pindar xx Abendfrieden xx Ferro xx v. Landgraf xx
Antonia xx v. Herold xx
Perle xx Periander xx v. Oleander xx
Perlenschnur xx v. Aldford xx
Wachau Semper Idem Dampfroß v. Dingo
Semendria v. Parsival
Wally Gebhard v. Ararad
Wienerin v. Neander

"Erstklassiger, starker, rumpfiger Hengst mit gutem Typ, geschlossenem, breitem und tiefem Körper mit vier guten, kräftigen Beinen und sehr gutem Bewegungsablauf. Die Vorderfessel ist ein wenig steiler als normal. Der gut gezogene Rappe lieferte meist harmonische, in Rahmen und Größe beeindruckende Pferd in befriedigendem Typ. Besonders hervorzuheben sind die soliden, korrekten Fundamente seiner Kinder, im Gang zeigen sie oft überdurchschnittlichen Raumgriff und Antritt. Insgesamt ein guter Vererber, der am besten zu blutgeprägten, geschmeidigen Stuten passt." (Hengstbuch)

HLP Adelheidsdorf 1976:
Grundgangarten befriedigend, Rittigkeit ziemlich gut, Geländeprüfung gut bis sehr gut, Springanlage sehr gut, Temperament befriedigend, Charakter gut. Hartes nerviges Reitpferd mit bedeutendem Springvermögen.

Über Waldzaubers Vater erfahren Sie Näheres ... hier

Über Waldzaubers Mutter erfahren Sie Näheres ... hier

Waldzauber

Rappe, geb. 14.2.1971,
Z./Az.: Gestüt Nannhofen,
Dr. Gertrud Frein v. Lotzbeck
Maße: 1.66, 188, 22.0
gest. 1994

1974-1976 Gestüt Rantzau
1977-1979 Belgien
1980-1982 Vogelsangshof
1984-1994 Gestüt Nannhofen

Leistungsprüfung:
HLP Adelheidsdorf 1975

Zuchtleistung:
5 Söhne
49 eingetragene Töchter



Foto: Alexandra Gräfin Dohna

Als Waldzauber 23jährig getötet werden musste, beleuchtete Erhard Schulte,
kaum erreichter Kenner historischer Hintergründe,
den Hintergrund, den Werdegang und die züchterische Bedeutung dieses Hengstes
in den "Trakehner Heften" wie folgt:

Als er im Jahre 1973 in Neumünster gekört wurde, galten ihm von Beginn an große Hoffnungen für eine züchterische Einflussnahme in Richtung Verstärkung und Rahmenerweiterung. Zudem trug er die begehrte, fast abzeichenlose Rappfarbe. Und damit lässt .sich bereits ein direkter Zusammenhang zu Waldzaubers mütterlicher Abstammung herstellen, denn als schwarzer Verstärkerhengst repräsentierte er in weit größerem Maße die Ahnen des Mutterstammes als der väterlichen Linie des Termit - Hyperion - Dampfroß.

Aus altem, ostpreußischen, bäuerlichen Stutenstamm kam seine Urgroßmutter Wally, die vor dem Treckwagen ihres Züchters Heinrich Rosigkeit Norddeutschland erreichte; eine schwere, rumpfige Rappstute, die sich unmittelbar nach überstandener Flucht durch Arbeitstreue und Härte in schwerer landwirtschaftlicher Arbeit und turniersportlichen Zweispännerprüfungen, gemeinsam mit ihrer Stallgefährtin Flagge v. Markasit, auszeichnete. Wally zählte zu den Begründerstuten des neu eingerichteten Gestüts Schmoel der Kurhessischen Hausstiftung, verdientermaßen aufgrund ihrer Qualität und nach ihrer Abstammung, denn ihr Vater Gebhard, typischer Sohn in Rappfarbe des großen Hauptbeschälers Ararad aus der Hauptgestütsstute Gebieterin v. Thronhüter sowie Großvater Neander (Erzeuger des Dohnaschen Stammhengstes Erhabener) zählten zu den besonders bewährten Landbeschälern im Hochzuchtgebiet des Bezirks Georgenburg.

Mit Semper Idem, dem großlinigen Dampfroß-Sohn in Fuchsfarbe, lieferte sie die Vollschwestern Wachau und Willa, von denen erstere Stammstute des Gestüts Nannhofen bei Fürstenfeldbruck wurde, wo sie vom Vollblüter Pindar xx einen breiten Stamm nobler, trockener Töchter lieferte, unter denen die braune Waldlicht eine der eindrucksvollsten war. In Anpaarung mit dem langjährigen Nannhofener Hauptvererber Kassio fohlte diese im Jahre 1971 ein schwarzes Hengstfohlen, das dann später unter dem Namen Waldzauber die züchterische Bühne betrat. Baronin von Lotzbeck war von ihrem Junghengst überzeugt und schlug verlockende Kaufangebote vorerst aus. Nur der engen freundschaftlichen Verbindung zu Dr. Fritz Schilke war es schließlich zu verdanken, dass der jugendliche Beschäler zunächst als Leihhengst im Gestüt Rantzau stationiert wurde. Ein verheißungsvoller Start für ihn, den der Kassio-Sohn auch zu nutzen wusste. Von 1974 bis 1976 wirkte er hier, um mit den gekörten Söhnen Arsenal und Dorado sowie unter einer Anzahl eingetragener Mutterstuten den Staatsprämienstuten Farina und Sabrina ein gutes Vererbungszeichen zu setzen. Sabrina, gezüchtet a.d. Scharade in Rantzau, vertrat ihren Vater erfolgreich bis zur Bundesschauebene. Der bedeutende Arsenal wirkte in Dänemark sehr nützlich, hat es in der deutschen Zucht, der er seit mehreren Jahren nun dient, jedoch leider nicht vermocht, den großen Durchbruch zu erzielen. Waldzauber wurde 1977 an das belgische Trakehner Gestüt Drielindenhof von Dr. Demedts abgegeben, wo Gottfried Hoogen auf ihn aufmerksam wurde. In seinem Gestüt Vogelsangshof am Niederrhein wirkte der starke Rappe, der nunmehr in der Blüte seines Lebens stand, drei weitere Jahre. In dieser Zeit wurden seine gekörten Söhne Pankok und Chopin in die Zucht genommen, von denen der erste, gezüchtet von Dr. Demedts, in Rahmen und Knochenstärke dem Vater gegenüber gesteigert war und noch mehr das derbe Kalibermodell verkörperte. Sein Halbbruder Chopin, aus einem blutgeprägten Mutterstamm gezogen, verließ als Reservesieger die Körbühne in Neumünster. Der trockene, hart erscheinende, bunte Fuchshengst, der sich zudem durch äußerst kraftvollen Bewegungsablauf auszeichnete, konnte züchterisch aufgrund gesundheitlicher Störungen dann leider nicht eingesetzt werden. Eine Anzahl sehr reeller Waldzauber-Töchtet wurden in der Vogelsangshofer Zeit ins Zuchtbuch aufgenommen, beispielsweise Preußenrose, St.Pr.St. Glocke oder Helena.

Da Baronin von Lotzbeck sich im Fall einer Veräußerung des von ihr gezüchteten Rapphengstes das Vorkaufsrecht gesichert hatte, kehrte Waldzauber im Jahre 1984 in seine Geburts- und Aufzuchtstätte zurück. Hier in der ihm verwandten Herde, die vornehmlich mit dem Blut von Pindar xx und Kassio aufgebaut ist, konnte sein Einsatz naturgemäß nur beschränkt sein. Und doch zählten seine Fohlen alljährlich zur guten bis sehr guten Qualitätskategorie. Es war schön, den alten Hengst in seinen letzten Lebensjahren in der ihm vertrauten Umgebung zu erleben. Bis zuletzt erfreute er sich bester Vitalität und strahlte die Überlegenheit einer dominierenden Beschälerpersönlichkeit aus. Ein vor geraumer Zeit zugezogenes Beinleiden verschlimmerte sich zusehends, sodass man sich schweren Herzens entschloss, ihn von seinen Leiden zu erlösen, um ihm ein unwürdiges Dasein zu ersparen. In der ihm vertrauten Umgebung wurde er getötet.

Waldzaubers Bilanz mit fast 40 eingetragenen Töchtern, darunter die Spitzenstuten Sabrina, Farida, Saga und Glocke sowie vier gekörten Söhnen, liest sich zufrieden stellend. Sie wird zudem erhellt durch den vielseitigen Sohn Pinot (Z.: K. Kirschnik, Nehmten), der mit Ingrid Klimke in allen drei Sparten des großen Sports bis zur höchsten Ebene erfolgreich war. Der kalibrige, große Rappe hatte es nicht leicht in der Zeit seines Wirkens, denn am besten passten blutgeprägte, trockene Partnerinnen zu ihm, die bei hohem Anteil Englischen Vollbluts über geschmeidige Bewegungen verfügen sollten. Auch diesbezüglich ließ der Kassio-Sohn Parallelen erkennen zu seinen berühmten Ahnen Ararad, Thronhüter und Neander, die sein Erscheinungsbild entscheidend beeinflussten. Und auch hinsichtlich derer Interieureigenschaften vererbte sich der schwarze Wachau-Enkel sehr treu: Seine Kinder sind sämtlich durch vorzüglichen Charakter und bestes Temperament ausgezeichnet - also doch ein positiver Vererber.

In memoriam

Foto: unbekannt

Der Waldzauber-Sohn Benjamin ging in die USA und feierte dort unter Michael Ripploh viele Erfolge in St. Georg und Intermédiaire

Foto: Agentur Dill

Der Waldzauber-Sohn Komedo geht erfolgreich bis Klasse S

Foto: Agentur Dill

Der Waldzauber-Sohn Escado hat hohe Platzierungen in St. Georg- und Intermédiaire-Prüfungen aufzuweisen